Merkmale

  Lateinischer Name Sambucus nigra
  Familie Adoxaceae (Moschuskrautgewächse)
  Verbreitung Europa, Kaukasus, Kleinasien, Armenien, Westsibirien
  Wuchshöhe 3 bis 7 m
  Alter 80 bis 100 Jahre
  Wurzel Flach ausgebreitet, dicht verzweigt
  Borke Hellgrau bis graubraun, längsrissig, blättert oft in länglichen, sich aufwölbenden Schuppen ab.
  Blatt 10 bis 30 cm lang, gegenständig, unpaarig gefiedert, mit 5 Fiederblättchen. Teilblättchen eiförmig, vorne zugespitzt mit gesägtem Blattrand.
  Blüte Kleine, rahmweisse, nach Moschus riechende Blüten, die in 10 bis 20 cm breiten, vielblütigen Schirmrispen stehen.
  Blütezeit Mai bis Juli
  Frucht Glänzend schwarze, 6 mm kleine, runde, saftreiche Steinfrüchte, auch Holunderbeeren genannt
  Fruchtreife August bis September
  Weitere Namen Fliederbeere, Holderbusch, Holler

 

Sambucus nigra

Der Schwarze Holunder ist ein einheimischer, aufrechter, buschiger Strauch mit überhängenden Ästen und gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse. Das wärmeliebende Gehölz wächst natürlich in feuchten Wäldern, auf Lichtungen und in Hecken, häufig auch in Siedlungsnähe.

Die Nutzung von Holunder als Nahrungs- und Färberpflanze ist bereits aus prähistorischer Zeit bekannt. Zudem wurden seine Hohlstängel in der Antike wie auch im Mittelalter in der Herstellung von Flöten und altertümlichen Bohrwerkzeugen mit Bogensehnen verwendet.

Der Holunder spielt auch im Volksglauben verschiedener Völker seit jeher eine bedeutende Rolle. So glaubten die Germanen und Wikinger, dass sich die Göttin Freya den Holunderbusch als Wohnsitz auserkoren hat. Um ihren Schutz zu erhalten, pflanzte man Holunder daher häufig als Schutzgehölz in der Nähe von Häusern. Und um ihr Respekt zu zollen, zog man darum früher vor jedem Holunderbusch den Hut.

Der Beiname Hollerbusch stammt von der germanischen Brunnen- und Quellgöttin Holla, auch bekannt als Frau Holle aus dem Märchen der Gebrüder Grimm.

ÖKOLOGIE

Die Hauptbestäuber des Schwarzen Holunders sind Honigbienen, Fliegen und Käfer, die sich in grosser Zahl an den weithin duftenden Blüten einfinden. Viele einheimische Schmetterlingsarten machen sich über den Nektar her, wobei ihnen die Blätter oft auch als Raupenfutter dienen. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Vögel und Kleinsäuger.

HOLZ

Holunder ist wegen des geringen Durchmessers und ungünstiger physikalischer Eigenschaften in herkömmlichen Bereichen nicht einsetzbar. Es wird im Kunsthandwerk und in der Flöten- und Pfeifenherstellung verwendet. Wertvoll sind besonders die Wurzelstöcke, die eine hübsches Maserholz liefern und daher für Drechslerzwecke sehr gesucht sind.