Die Zitterpappel, auch Espe genannt, ist ein einheimischer Laubbaum mit schlankem Stamm und lockerer Krone, der zur Familie der Weidengewächse gehört. Sie ist in Europa, Sibirien, Nordafrika und Kleinasien weit verbreitet.
Die Blätter der Zitterpappel sind rund bis herzförmig und bewegen sich beim kleinsten Windhauch – sie zittern wortwörtlich wie Espenlaub. Dieses Zittern ist auf die besondere Struktur des langen Blattstiels zurückzuführen, der im rechten Winkel zur Blattspreite abgeflacht ist.
Die Zitterpappel gedeiht gut auf trockenen, nährstoffarmen Flächen in sonnigen Umgebungen wie Lichtungen, Industriebrachen, entlang von Bahngleisen und nach Waldbränden, wo sie oft als Pioniergehölz erscheint und wegen ihrer umfangreichen Wurzelbrut grössere Gruppen bildet.
Die Veranlagung der Amerikanischen Zitterpappel, Klonkolonien zu bilden, führte im Fishlake National Forest in Utah, USA, zur Entstehung des ältesten und schwersten bekannten Lebewesens der Erde, dem Pando (von lateinisch pandere, «ausbreiten»). Die ganze Klonkolonie (Genet) erstreckt sich über eine Fläche von 43,6 Hektaren, zählt etwa 47’000 Stämme und ihr Alter wird auf 14’000 Jahre geschätzt. Die Baumstämme sind über Rhizome miteinander verbunden und bilden somit einen einzigen grossen Organismus. Während einzelne Baumstämme absterben und neue hinzukommen, besteht die Kolonie als Ganzes fort.