Merkmale

  Lateinischer Name Populus tremula
  Familie Salicaceae (Weidengewächse)
  Verbreitung 8 bis 20 m
  Wuchshöhe Bis 100 Jahre
  Alter Flach- oder Herzwurzler
  Wurzel Glatt, gelblich-grau mit Bändern von Korkwarze; im Alter schwarzgrau und längsrissig
  Borke Glatt, gelblich-grau mit Bändern von Korkwarzen; im Alter schwarzgrau und längsrissig
  Blatt Wechselständig, eirund bis fast kreisrund, Rand buchtig gezähnt, auf langen, seitlich zusammengedrückten Stielen stehend. Gelbe bis orange Herbstfärbung.
  Blüte Zweihäusig, 5 bis 10 cm lange hängende Kätzchen, männlich grauzottig mit roten Staubbeuteln, weiblich grün mit roten Narben. Windbestäubung.
  Blütezeit März und April
  Frucht Kapselfrüchte mit zahlreichen, weisswollig behaarten Samen, die in Flocken verdriftet werden.
  Fruchtreife Ende Mai
  Weitere Namen Espe, Aspe

 

Populus tremula

Die Zitterpappel, auch Espe genannt, ist ein einheimischer Laubbaum mit schlankem Stamm und lockerer Krone, der zur Familie der Weidengewächse gehört. Sie ist in Europa, Sibirien, Nordafrika und Kleinasien weit verbreitet.

Die Blätter der Zitterpappel sind rund bis herzförmig und bewegen sich beim kleinsten Windhauch – sie zittern wortwörtlich wie Espenlaub. Dieses Zittern ist auf die besondere Struktur des langen Blattstiels zurückzuführen, der im rechten Winkel zur Blattspreite abgeflacht ist.

Die Zitterpappel gedeiht gut auf trockenen, nährstoffarmen Flächen in sonnigen Umgebungen wie Lichtungen, Industriebrachen, entlang von Bahngleisen und nach Waldbränden, wo sie oft als Pioniergehölz erscheint und wegen ihrer umfangreichen Wurzelbrut grössere Gruppen bildet.

Die Veranlagung der Amerikanischen Zitterpappel, Klonkolonien zu bilden, führte im Fishlake National Forest in Utah, USA, zur Entstehung des ältesten und schwersten bekannten Lebewesens der Erde, dem Pando (von lateinisch pandere, «ausbreiten»). Die ganze Klonkolonie (Genet) erstreckt sich über eine Fläche von 43,6 Hektaren, zählt etwa 47’000 Stämme und ihr Alter wird auf 14’000 Jahre geschätzt. Die Baumstämme sind über Rhizome miteinander verbunden und bilden somit einen einzigen grossen Organismus. Während einzelne Baumstämme absterben und neue hinzukommen, besteht die Kolonie als Ganzes fort.

ÖKOLOGIE

Der Wind übernimmt bei der Zitterpappel sowohl die Bestäubung als auch die Verbreitung der Samen. Honigbienen besuchen jedoch die extrafloralen Nektardrüsen und sammeln den Honigtau. Die Blätter der Zitterpappel sind eine wichtige Nahrungsquelle für die einheimische Schmetterlingsfauna. Fast 90 verschiedene Schmetterlingsarten nutzen sie als Raupenfutter, darunter der Pappelspinner, der Pappelschwärmer, der Espen-Zahnspinner und der Espen-Schillerfalter. Auch zahlreiche Käfer ernähren sich von diesen Blättern.

HOLZ

Kein anderes einheimisches Holz ist so leicht und so weich wie das der Zitterpappel. Es ist geruchlos, elastisch und durchgehend fast weiss ohne einen andersfarbigen Kern. Bei der Bearbeitung splittert es kaum. Daher findet es breite Verwendung, zum Beispiel in der Zündholzfabrikation, im Saunabau, für Holzschuhe, Prothesen, Blindholz, Back- und Schlachtmulden, Hutformen und Zeichenbretter sowie als Schnitzholz und in der Zelluloseindustrie. Ausserdem wird es in der Verpackungsindustrie für Obst- und Gemüsesteigen, Spankörbe, Käseschachteln, Geschenkverpackungen, Kisten, Paletten und als leichtes Füllholz für Container verwendet.