Merkmale

  Lateinischer Name Malus sylvestris
  Familie Rosaceae (Rosengewächse)
  Verbreitung Europa bis Westasien
  Wuchshöhe 6 bis 10 m
  Alter Bis 100 Jahre
  Wurzel Flacher Herzwurzler
  Borke Graubraun, längsrissig, löst sich in dünnen Schuppen vom Stamm.
  Blatt 4 bis 8 cm lang, eiförmig, Oberseite grün glänzend, Unterseite heller, matt, kaum behaart, grob gesägter Rand
  Blüte 5-zählige, radiärsymmetrische, weiss-rosa Blüten auf kahlen Stielen, in Doldentrauben angeordnet
  Blütezeit April bis Mai
  Frucht 2 bis 4 cm kleine, rundliche Apfelfrucht, gelblichgrün, auf der Sonnenseite leicht rotwangig
  Fruchtreife September
  Weitere Namen Holzapfel, Krabapfel

 

Malus sylvestris

Der Holzapfel, auch Europäischer Wildapfel oder Krabapfel genannt, ist eine wilde Form aus der Gattung der Äpfel (Malus) und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Stamm dieses sommergrünen Baums ist kurz, häufig gekrümmt und gewunden. Seine schirmförmige, breite Krone besteht aus sperrigen und meist mit abstehenden Dornen versehenen Ästen. Oft wachsen sie auch strauchförmig.

Die Existenz des Apfels in der Jungsteinzeit ist durch Funde belegt, darunter verkohlte Apfelreste in prähistorischen Siedlungen. Die Kultivierung des Wildapfels begann vor etwa 6000 Jahren. Mit der Auflichtung der Wälder (Hutewald) für die Viehwirtschaft breitete sich auch der Holzapfel in Mitteleuropa seit der Jungsteinzeit kontinuierlich aus. Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Waldweide weniger praktiziert, was zu einem Rückgang des Bestands führte. Heute ist der Wildapfel in der Schweiz selten, und die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL widmet sich der Aufzucht und Verbreitung von Wildapfelbäumchen.

ÖKOLOGIE

Hauptbestäuber des Wildapfels sind Fliegen und Bienen, vor allem Honigbienen. Für den Pollen interessieren sich auch viele Wildbienen. Schmetterlinge nutzen die Blätter des Wildapfels als Raupenfutter. Die häufig noch über den Herbst hinaus am Baum bleibenden Früchte sind ein wichtiges Winterfutter für Vögel und Kleinsäuger.

Dank seiner dichten Verästelung dient der Wildapfel vielen Kleintieren als Versteck. Besonders Höhlenbrüter wie der Steinkauz schätzen die relativ häufig auftretenden Stammhöhlen und -löcher als Brutstätte. Fledermäuse nutzen die Höhlen wiederum als Tagesquartier.

HOLZ

Das im Splint leicht rötliche bis hellbraune, im Kern rotbraune, feinfaserige, jedoch meist drehwüchsige Holz findet wegen seiner Härte Verwendung bei Drechslern, Tischlern und im Kunsthandwerk. Schön gemaserte Stämmchen werden gedämpft und zu Furnieren geschnitten, um damit Möbel zu verzieren.