Merkmale

  Lateinischer Name Juglans regia
  Familie Juglandaceae (Walnussgewächse)
  Verbreitung Kleinasien, Griechenland, Bosnien, Westchina
  Wuchshöhe 15 bis 30 m
  Alter Bis 200 Jahre
  Wurzel Pfahl-Hauptwurzel tief und sehr dick, weit ausgebreitet
  Borke Bleibt meist lange grau und glatt, im Alter schwärzlich, längsrissig mit dicken Leisten.
  Blätter Sommergrün, wechselständig, 20 bis 50 cm lang, unpaarig gefiedert, mit 5 bis 9 ovalen, dunkelgrün glänzenden, ganzrandigen Fiederblättern. Beim Zerreiben riechen sie intensiv und färben die Finger braun.
  Blüte Einhäusig, getrenntgeschlechtig; männliche Kätzchen braungrün hangend, weibliche Blüten klein, grün, kugelig. Windbestäubung.
  Blütezeit Mai
  Frucht Grüne, bei der Reife aufplatzende Hülle umgibt hartschalige Nussfrucht mit fettreichem, hirnartig gefurchtem Samen.
  Fruchtreife September bis Oktober
  Weitere Namen Walnussbaum, Welschnuss, Baumnuss

 

Juglans regia

Die Echte Walnuss ist ein laubabwerfender, stattlicher Baum und ist Namensgeber der Juglandaceae-Familie, zu der sie gehört. Sie wird in der Umgangssprache meist verkürzt als Walnuss oder Walnussbaum bezeichnet, regional auch als Baumnuss (Schweiz) oder Welschnuss (Österreich). Die Römer pflanzten den wärmebedürftigen Baum hauptsächlich in ihrer gallischen Provinz, dem späteren Frankreich, von wo aus er später nach Deutschland kam. Der Name Walnuss (von mittelhochdeutsch welsch nuz) bedeutet ursprünglich «welsche (also von den Romanen her kommende) Nuss».

Die Echte Walnuss ist bereits für das Tertiär belegt. Es wird vermutet, dass sie in Syrien sowie West- und Südanatolien die Eiszeiten überstand. Ihre natürliche Verbreitung im Quartär hat sie im östlichen Mittelmeergebiet, auf der Balkanhalbinsel sowie in Vorder- und Mittelasien. Sie ist in feuchten Schluchtwäldern der Gebirge zu finden und wächst im Himalaya in Höhen bis 3300 Meter. Bekannt sind die Nussbaumwälder in Kirgisistan im Tianshan-Gebirge. Kirgisistan ist mit nur 4 Prozent Waldfläche eines der waldärmsten Länder Asiens, beherbergt aber die grössten Nussbaumbestände der Welt.

ÖKOLOGIE

Die Echte Walnuss wird durch den Wind bestäubt, wobei die Rostrote Mauerbiene den Pollen sammelt und in ihren Brutzellen verwendet. Die Blätter der Walnuss dienen dem Asselspinner und dem Weidenbohrer als Raupenfutter. Die Verbreitung der nahrhaften Nüsse erfolgt durch Eichhörnchen, Mäuse, Siebenschläfer und grosse Vögel wie Krähen und Eichelhäher.

Unter Walnussbäumen wächst oft kein Gras, da die Blätter wachstumshemmende Zimtsäure absondern, die durch den Regen ins Erdreich gelangt und andere Pflanzen unterdrückt. Dazu trägt auch das Naphthochinin Juglon bei, das bei der Verrottung der Walnussblätter freigesetzt wird und für die färbenden Eigenschaften verantwortlich ist.

HOLZ

Walnussholz ist in der Schreinerei sehr geschätzt. Es zeichnet sich durch einen hellen Splint und einen schön gemaserten, warmen braunen Kern aus. Das Holz ist biegsam, widerstandsfähig, leicht zu polieren und hat geringen Trocknungsschwund. Es findet Verwendung im exklusiven Innenausbau, für hochwertige Möbel, im Orgel- und Klavierbau, für Gewehrschäfte, Kunstobjekte und Pendelgehäuse. Bereits in der Renaissance, im Barock und Rokoko wurde es gerne für Möbel verwendet.