Merkmale

  Lateinischer Name Prunus padus
  Familie Rosaceae (Rosengewächse)
  Verbreitung Europa, Nordasien bis Korea und Japan
  Wuchshöhe 6 bis 15 m
  Alter Bis 80 Jahre
  Wurzel Kräftig, dicht verzweigt an der Oberfläche ausgebreitet und weniger in die Tiefe gehend
  Borke Schwarzgrau, bleibt meist auch im Alter glatt.
  Blatt 6 bis 14 cm lang, oval, gesägter Blattrand, bogig miteinander verbundene Seitennerven, zwei Nektardrüsen am oberen Stielende. Fahlgelbe bis orangerote Herbstfärbung.
  Blüte 10 bis 20 cm lange, zunächst bogig aufrechte, später hängende 12- bis 30-blütige Trauben aus 1 cm kleinen, streng duftenden, weissen Einzelblüten
  Blütezeit April bis Mai
  Frucht Erbsengrosse, kugelige, später runzlige Steinfrüchte, die zunächst eine grüne, dann rote und zuletzt tiefschwarze Farbe haben.
  Fruchtreife Juli bis August
  Weitere Namen Ahlkirsche, Sumpfkirsche oder Elsenkirsche

 

Prunus padus

Die Gemeine Traubenkirsche ist ein ausladender, einheimischer Baum oder Strauch aus der Familie der Rosengewächse. Er ist schnellwüchsig und mit maximal 80 Jahren relativ kurzlebig. Man findet ihn in Europa und Asien häufig im Unterstand von Waldrändern und Auwäldern auf sickernassen, zeitweise überschwemmten Böden zusammen mit Eschen und Erlen. Dort hält sich die Traubenkirsche mit Hilfe eines aussergewöhnlich stark ausgeprägten Wurzelwerkes.

Mit ihrer Vorliebe für feuchte Böden gilt die Traubenkirsche als Grundwasserzeiger. Daher rührt auch ihre volkstümliche Bezeichnung Sumpfkirsche. Dank ihrer effektiven Wurzelleistung und hohen Verdunstungsrate über die Blätter lässt sich die Traubenkirsche gut als «pumpendes» Gehölz zum Entwässern nasser Flächen einsetzen. Ihr ausgiebiges Wurzelwerk macht sie auch zu einem ausgezeichneten Bodenfestiger für Hänge und Böschungen.

Häufig findet man an Traubenkirschen die weissfädigen Gemeinschaftsnester der Raupen von Gespinstmotten.

ÖKOLOGIE

Die Traubenkirsche wird hauptsächlich von Schwebfliegen und Honigbienen sowie der wilden Frühlings-Seidenbiene bestäubt. Die Nektarquelle befindet sich im Blütenzentrum. Neben der Fremdbestäubung ist auch Selbstbestäubung möglich.
Das Laub dient vielen verschiedenen Schmetterlingsarten, darunter Eulenfalter, Spanner und Zitronenfalter, als Raupenfutter. Im Herbst und Winter sind die reifen Traubenkirschen eine wichtige Nahrungsquelle für 24 Vogelarten, die dazu beitragen, die Samen der Pflanze zu verbreiten.

HOLZ

Das Holz der Traubenkirsche ist weich, leicht, elastisch, gut spalt- und biegbar und schwindet nur wenig. Im frischen Zustand besitzt es einen unangenehmen, bittermandelartigen Geruch, der den Gebrauchswert einschränken kann. Das Splintholz ist hell, das Kernholz braungelb bis rötlich mit grünem Muster. Es ist weniger hart als Kirschholz, lässt sich gut verarbeiten und kann unter anderem zum Drechseln, für Intarsien oder zur Herstellung von Spazierstöcken oder Gerätestielen verwendet werden.