Merkmale

  Lateinischer Name Acer platanoides
  Familie Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
  Verbreitung Europa, im Osten bis zum Ural, im Süden bis zum Kaukasus, Kleinasien und Nordpersien
  Wuchshöhe 20 bis 30 m
  Alter Bis 150 Jahre
  Wurzel Flaches Herzsenkerwurzelsystem; Hauptmassen der Wurzeln liegen im oberen Horizontalbereich.
  Borke Grau- bis schwarzbraun, bleibt lange glatt, wird später längsrissig, schuppt aber kaum ab.
  Blatt Bis 15 cm langes, handförmiges, 5-lappiges Blatt mit lang zugespitzten, ganzrandigen Blattlappen. Steht auf 20 cm langem, milchsaftführendem Stiel. Auffällig bunte Herbstfärbung.
  Blüte Endständige, aufrechte Doldentrauben aus 30 bis 40 gelbgrünen, 12 mm kleinen Einzelblüten
  Blütezeit April bis Mai, vor dem Laubaustrieb
  Frucht Spaltfrucht aus 2 geflügelten Nüsschen, stumpfwinklig angeordnet, anfangs grün, später hellbraun; sinken propellerartig zu Boden.
  Fruchtreife Oktober
  Weitere Namen Spitzblättriger Ahorn, Leinahre

 

Acer platanoides

Der Spitzahorn gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse und ist eine der beliebtesten einheimischen Baumarten für Parks und Gärten. So wie er im Herbst durch seine bunte Belaubung auffällt, macht er im zeitigen Frühling mit seinen gelbgrünen Blütendolden auf sich aufmerksam. Sie erscheinen vor dem Laub und sind oftmals die ersten Farbtupfer in Baumbeständen.

Neben den dekorativen Eigenschaften wird auch seine Widerstandsfähigkeit geschätzt. Die natürliche Verbreitung reicht im Norden bis Mittelschweden und Südfinnland. Somit ist der Spitzahorn von den europäischen Ahornarten diejenige, deren Vorkommen am weitesten nach Norden reicht. Der Spitzahorn ist auch waldbaulich vielseitig und mischungsfähig verwendbar. Vor dem Hintergrund zunehmend trockener Sommer infolge des Klimawandels wird der Spitzahorn als geeigneter Baum für trockene Standorte angesehen und findet zunehmend Beachtung im Waldbau.

Bei Bäumen im städtischen Umfeld kann man häufig ganze Bestände mit weissen Flecken auf den Blättern beobachten. Sie werden von «Uncinula tulasnei», einer für den Spitzahorn spezifischen Art des Echten Mehltaupilzes hervorgerufen, schädigen die Bäume aber nicht nennenswert.

ÖKOLOGIE

Die grossen gelben Blütendolden des Spitzahorns sind im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, da sie lange vor anderen Blüten reichhaltig Pollen und Nektar liefern, den die ersten Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge schätzen. Bei grösseren Beständen des Spitzahorns sammeln die sortensteten Honigbienen im Frühjahr einen hocharomatischen Sortenhonig. Ahornhonig ist bernsteinfarben, cremig und schmeckt leicht malzig. Darüber hinaus geben die dichten Kronen des Spitzahorns ein gutes Nistgehölz für viele Vögel. Durch das gut zersetzende Laub fördert er auch die biologische Aktivität des Bodens.

HOLZ

Das Holz des Spitzahorns ist zweifarbig: Das Splintholz erscheint gelblich, sein Kernholz rötlich. Das sehr dichte und biegsame Holz wird gerne für Messergriffe, Bögen und Musikinstrumente verwendet. Wegen seiner Färbung ist das Furnier auch beim Möbelbau begehrt.