Merkmale

  Lateinischer Name Carpinus betulus
  Familie Betulaceae (Birkengewächse)
  Verbreitung Europa, Balkan-Halbinsel, Kaukasus, Nordpersien
  Wuchshöhe 10 bis 25 m
  Alter Bis 150 Jahre
  Wurzel Regelmässiges bis 1,4 m tiefes Herzwurzelsystem; sehr anpassungsfähig gegenüber unterschiedlichen Bodenverhältnissen
  Borke Silbrige bis dunkelgraue, dünne Rinde mit netzartigen Linien; auch im Alter ziemlich glatt. Stamm zeigt Längswülste, oft in malerischem Drehwuchs.
  Blatt Eiförmig, vorn zugespitzt, mit doppelt gesägtem Rand, Blattadern eingesenkt. Leuchtend gelbe Herbstfärbung. Ein Teil des trockenen Laubs wird erst im Frühjahr mit dem neuen Austrieb abgestossen.
  Blüte Einhäusig mit getrenntgeschlechtlichen Blüten, erscheinen mit dem Laubaustrieb. Männliche Kätzchen hängend, walzenförmig, gelb-braun, bis 7 cm, weibliche Kätzchen unauffällig, grün, bis 3 cm. Windbestäubung.
  Blütezeit April bis Mai
  Frucht Hellgrüne, später braune, hängende Büschel aus kleinen Nüsschen an 3-lappigen Hochblättern, die zur Windverbreitung dienen.
  Fruchtreife September bis Oktober
  Weitere Namen Weissbuche, Hagebuche

 

Carpinus betulus

Die Hainbuche ist auch unter dem deutschen Namen Weissbuche bekannt. Sie ist aber keine echte Buche, sondern gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und ist mit den Birken, den Erlen und der Haselnuss verwandt.

Die Hainbuche ist ein typischer einheimischer Laubbaum in Wäldern. Im Garten wird sie jedoch zumeist als Hecke gepflanzt. Hainbuchenhecken wurden früher in der Landwirtschaft als Randbepflanzung für Viehweiden und Feldflächen verwendet. Daher auch der Name Hagebuche, welcher von «Hag» abgeleitet ist. Die Hecken sind für Kühe undurchdringlich und bieten zudem einen guten Windschutz.

Von Hagebuche leitet sich auch das Adjektiv «hanebüchen» für «derb, grob» ab. Ursprünglich bedeutete der Ausdruck «aus dem Holz der Hagebuche», was Bezug nahm auf das knorrige, besonders harte und schwer zu bearbeitende Holz der Hagebuche. Während des 18. Jahrhunderts erfuhr der Begriff einen Bedeutungswandel hin zur noch heute gebräuchlichen Bedeutung «abwegig, absurd».

Ökologie

Vögel lieben das dichte Gesträuch einer Hainbuchenhecke, da sie dort ihre Nester gut vor Feinden geschützt wissen. Aber auch Kleinsäuger wie Igel suchen hier Schutz. Darüber hinaus fliegen Bienen im Frühjahr die kleinen Blüten an, die aber vorwiegend vom Wind bestäubt werden. Bis zur ersten Blüte benötigen Hainbuchen um die 20 Jahre.

HOLZ

Das Holz der Hainbuche ist – im Gegensatz zum rötlichen Holz der Rotbuche – weiss bis gräulich-weiss, was ihr den Namen Weissbuche einbrachte. Es gibt keine Farbunterschiede zwischen Splint- und Kernholz. Das Holz ist gleichmässig aufgebaut, Jahresringe sind nur schwer erkennbar. Das Holz der Hainbuche ist sehr hart und schwer, es ist härter als das der Buche und der Eiche. Diese Eigenschaft hat der Hainbuche den Namen Eisenbaum eingebracht. Ihr Holz ist bis heute ein wichtiger Werkstoff geblieben und dank seiner Heizkraft auch als Brennholz beliebt.